Sachsenpokal:
VfB Weißwasser 1909 - FV Eintracht Niesky 1-2 n.V. (0-0; 0-0)
Es
sollte einfach nicht sein. Im Sachsenpokal kehrte der VfB Weißwasser
1909 vorerst zum letzten Mal auf die Bühne des Bezirksspielbetriebs
zurück und scheiterte nach einer teilweise begeisternden Vorstellung
mit 1-2 in der Verlängerung. Die Eintracht war als Favorit nach
Weißwasser gekommen, auch wenn der Kader des VfB sicherlich auch
über dem Durchschnitt eines Kreisligisten liegen dürfte. Leider
waren die beiden polnischen Neuzugänge des Gastgebers, Tomasz
Trubilowicz und Rafal Zych noch nicht spielberechtigt, doch auch so
hatte Trainer Steffen Trause ein schlagkräftiges Aufgebot zusammen.
Bei den Gästen war dies nominell auch der Fall, doch die Partie lief
zu Beginn nur in eine Richtung. Der VfB startete wie die Feuerwehr
und erspielte sich in der ersten Viertelstunde glänzende
Möglichkeiten. Nach zwei Minuten setzte Oliver Kraatz Marcus
Schünemann in Szene, der jedoch an Schlussmann Andreas Rufer
scheiterte. Fortan stand der Eintracht-Keeper im Mittelpunkt. Nach
fünf Minuten konnte eine Hereingabe von Johann Fischer gerade so zur
Ecke geklärt werden. Der VfB machte Druck und konnte auch
spielerisch überzeugen. Nach 10 Minuten prüfte wiederum Johann
Fischer den Nieskyer Schlussmann aus spitzem Winkel, doch der
parierte den Ball. In der 14.Minute muss die Führung eigentlich
fallen. Freistoß Göran Sagner und Rufer kann nur abklatschen, doch
Silvio Pätzold trifft den Ball beim Nachschuss nicht voll. Von der
Eintracht war bis dahin nicht viel zu sehen, auch wenn es den Gästen
in der Folgezeit etwas besser gelang, die Partie zu beruhigen.
Chancen hatten aber weiter nur die Hausherren. Nach 25 Minuten ein
gefährlicher Freistoß, diesmal vom Kapitain Silvio Pätzold. Die
einzige brenzlige Situation für den VfB ergab sich bei einer guten
Freistoßmöglichkeit der Gäste nach 41 Minuten. Der schwach
getretene Ball landete aber in der Mauer. Mit einem für Niesky
schmeichelhaften torlosen Remis wurden die Seiten gewechselt. Und die
zweite Hälfte begann, wie die erste endete. Nach 48 Minuten eine
Konterchance für den Gastgeber. Oliver Kraatz ging auf dem Weg zum
Kasten der Eintracht etwas die Puste aus, er hätte früher schießen
sollen. Dennoch war es bis dahin eine exzellente Vorstellung des VfB
und die Hausherren ließen nicht nach. Nur drei Minuten später hatte
wieder Oliver Kraatz die Führung auf dem Schlappen, doch einmal mehr
war Rufer auf dem Posten. Wenn man dem Gastgeber einen Vorwurf machen
konnte, dann den, dass sie aus ihren Möglichkeiten viel zu wenig
machten. Es ging in die Schlussphase und mit der Einwechslung von
Nieskys Neuzugang Sebastian Kölzow wurde die Partie etwas offener.
Zunächst war aber wieder der VfB an der Reihe, Arian Leffs prüfte
mit einem Schuss den besten Mann der der Gäste, Torwart Rufer. Die
klarste Möglichkeit der gesamten regulären Spielzeit hatte aber der
Gast. Randy Lehmann marschierte frei auf Steven Knobel zu, der den
Ball in großartiger Manier parierte. Es war die erste echte
Möglichkeit der Eintracht, 82 Minuten waren da schon gespielt. Bis
zum Ende der 90 Minuten passierte nichts mehr und die 169 Zuschauer
bekamen eine Zugabe im ersten Pflichtspiel der Saison. Nun war es
eine Sache des Kopfes. Der VfB hatte groß aufgespielt, dabei aber
vergessen das Spiel für sich zu entscheiden. Die Overtime war ein
offener Schlagabtausch. Der VfB machte weiter das Spiel, die
Eintracht war nun im Konterspiel gefährlich. Nach 96 Minuten segelte
ein Kopfball von Daniel Standke nur knapp vorbei. Vier Minuten später
Freistoß für die Gäste. Der aus See gekommen Olaf Peuthert
schnappt sich die Kugel und jagt ihn zum Entsetzen der einheimischen
Fans durch die Mauer in die Maschen. Ob die Führung verdient war,
darf mit einem klaren nein beantwortet werden, doch das half auf
Seiten der Gastgeber auch niemand weiter. In der 104.Minute probierte
es der eingewechselte Sebastian Winkler mit einer Direktabnahme.
Wieder Pech, das Geschoss ging knapp vorbei. Als nach 113 Minuten
Sebastian Kölzow einen Konter der Gäste in die entblößte
Weißwasseraner Abwehr erfolgreich abschloss, schienen die Messen
gesungen. Doch der VfB kam noch einmal zurück. Martin Tzschaksch
verkürzte fünf Minuten vor Ultimo. Und tatsächlich kam die eine
Chance zum Ausgleich noch. Es wäre zu Beginn der Saison gleich das
Tor des Jahres gewesen, doch Marcus Schünemanns artistischer
Seitfallzieher ging hauchdünn vorbei. So blieb es beim unglücklichen
1-2. Verständliche Enttäuschung nach dem Abpfiff auf der Seite
des VfB. Doch wer die Mannschaft an diesem Tag hat spielen
sehen, der wird auch wissen, dass uns um die Zukunft des Teams keine
Bange sein muss.
Mannschaftsaufstellungen:
VfB
Weißwasser: Steven Knobel, Silvio Pätzold (106. Martin Tzschaksch),
Martin Schleußing, Marc Pohl, Arian Leffs, Oliver Kraatz, Johann
Fischer, Göran Sagner (75. Sebastian Winkler), Oliver Tzschaksch,
Stefan Beil, Marcus Schünemann