B.
Husgen
10.PST Kreisoberliga 2017/18, Rietschen am Die.,
31.10.2017
FC
Stahl Rietschen - See 2
( 0 )
VfB Weißwasser 1909
2 ( 1 )
In
der erwartet schweren Begegnung gegen den Revierkontrahenten vom FC
Stahl Rietschen-See kam der VfB Weißwasser nicht über ein
Unentschieden hinaus. Die Gastgeber mit voller Kapelle und mit
ebensolchem Engagement machten es dem Favoriten sehr schwer und
versuchten zunächst mit langen, hohen Bällen in die Spitze zum
Erfolg zu kommen. Doch was die Abwehr nicht blockte, fing Keeper
Knobel ab. Mit zunehmender Zeit kombinierten sich die Stählernen
übers Feld und fanden Anspielpositionen, weil der VfB keinen Zugriff
aufs Mittelfeld erhielt. Man ließ den lauffreudigen Rietschenern
einfach zu viel Raum. Immer wieder erarbeiteten sich die
Platzbesitzer auch mehrere Schussmöglichkeiten aus dem Strafraum.
Der VfB agierte mit viel Geduld, manchmal auch zu zögerlich. Die
vielen vergebenen Chancen müssen sich die Gäste ebenfalls vorhalten
lassen.
Bereits in der 5.Minute hatte Nico Lukschanderl mit
einem Konter nach Vorlage von Stefan Beil die Gästeführung auf den
Schlappen. Torwart Burghardt ließ beim ersten Mal prallen und der
Außenstürmer setzte den Nachschuss neben das Gehäuse. In der
20.Minute herrschte Großalarm im Weißwasseraner Strafraum, doch
alle Schüsse konnten abgewehrt werden. In der 38.Minute schickte
Viktor Divis seinen Sturmkollegen Eric Hennig mit langem Ball, aber
letzterer verfehlte knapp. So bedurfte es wieder einer
Standardsituation für die Gäste um mit 1:0 in Führung zu gehen.
Den Freistoß von links außen brachte Markus Radestock auf den Kopf
von Ben Pohling, der am Elfmeterpunkt wartete. Zur Sicherheit trug
die Führung nicht bei, denn im Gegenzug kam Daniel Czorny
postwendend nach einem Alexander Ullrich Freistoß zur
Kopfballchance. Genauso wie dieser Ball traf auch sein Fernschuss in
der letzten Minute der ersten Hälfte ganz knapp daneben. Bis dahin
blieb die Partie unter guter Leitung des jungen Neueibauer
Schiedsrichters Johann Seidl.
In der zweiten Hälfte glichen die
Rietschener nach einem Freistoß von rechts von Alexander Ullrich auf
den Kopf von Viktor Divis in der 49.Minute zum 1:1 aus. Bereits im
Gegenzug hatte Ben Pohling eine zweimalige Einschusschance, die
jeweils abprallte. Der VfB steigerte sich in dieser Halbzeit und
erhöhte den Druck auf die gegnerische Mannschaft um recht schnell in
Ballbesitz zu kommen. Ben Pohling schickte in der 55. Minute mit
einem diagonalen Ball Markus Radestock zum Konter, doch auch er traf
nicht ins Tor. Den Freistoß von Axel Buder auf den Kopf von Ben
Pohling schnappte Keeper Burghardt in der 57.Minute weg. Eine Minute
später rettete Steven Knobel gegen Eric Hennig nach einem
Ullrich-Freistoß. Stefan Beil eroberte in der 62.Minute das Leder
und schickte erneut Radestock auf Links. Von der Halbposition zog
dieser die Kugel ans Außennetz. Mit der Druckerhöhung des VfB
nahmen auch die Zweikämpfe zu und mehr und mehr spielte das
Schiedsrichtergespann eine dominante Rolle. Zunächst machte sich das
bei unnötigen Freistoßpfiffen bemerkbar.
Traf in der 73.Minute
Axel Buder mit seinem Schuss von halb rechts ans Außennetz, landete
sein direkter Freistoß wenig später als Aufsetzer im Kasten von
Burghardt. Die Rietschener Mauer bildete bei ihrer Bewegung eine
Gasse und ermöglichte so die 2:1 Führung der Gäste.
Stefan
Beil konterte in der 81.Minute, legte den Ball aber übers Tor. In
der 86.Minute zog Toni Seeber das Tempo an, flankte ins Zentrum auf
Axel Buder. Seinen flachen Schuss hielt Torwart Burghardt. Zu diesem
Zeitpunkt hatte Linienrichter Max Nerger (VfB Zittau) schon mehrfach
mit seinem Wimpel Entscheidungen erzwungen und Schiedsrichter Seidl
die Partie aus der Hand genommen. Für wütende Proteste auf Seiten
der Weißwasseraner sorgte dieser dann in der 91.Minute, als Stefan
Beil den Ball an der Mittellinie führend von Ralf Ehrlich als
letzten Mann festgehalten wurde. Es war eine 3 auf 1 Situation, in
der die beiden anderen Weißwasseraner Spieler nach Pass allein aufs
Gastgebertor hätten gehen können. Ehrlich erhielt die Gelbe
Karte!
Die absolute Krönung der Partie leistete sich
Linienrichter Max Nerger in der 92.Minute, 10 m hinter der
Mittellinie stehend (viel weiter weg als der Schiedsrichter), als er
einen kullernden Freistoßball der Rietschener aus dieser Position
als Tor und damit das 2:2 anzeigte. Ein Schelm, wer Böses dabei
denkt…! Dass in solcher Situation, in der sich Spieler, Trainer und
Betreuer Woche für Woche einem Ziel unterordnen, aufgrund dieser
Arroganz die Nerven durchgehen, sollte nicht sein, kann man aber
verstehen. Unschöne Szenen beendeten dieses Derby.
Aufstellung
FC Stahl Rietschen-See: Steven Burghardt – Ralf Ehrlich, Daniel
Czorny, Marco Holz, Stepan Duda, Alexander Ullrich, Kai Frank Klose
(69.Nico Kambor), Eric Hennig, Viktor Divis, Martin Klepac, Lukasz
Szynke
Gelbe Karte: Nico Kambor, Ralf Ehrlich
Aufstellung
VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Robert Balko, Robert Bens
(69.Oliver Kraatz), Gino Luis Kleinfeld (32.Maik Fleischer), Markus
Radestock, Nico Lukschanderl (83.Eric Pötzsch), Axel Buder, Toni
Seeber, Tom Wiesner, Ben Pohling, Stefan Beil
Gelbe Karte: Tom
Wiesner, Robert Bens, Steven Knobel
Torfolge:
0:1 Ben Pohling (41.),
1:1 Viktor Divis (49.),
1:2 Axel Buder (75.),
2:2 Lukasz Szynke (90.+2)
Schiedsrichter:
Johann Seidl (SV Neueibau)
Linienrichter: Max
Nerger (VfB Zittau) und Steffen Seidel (SV Blau-Weiß Lodenau)
Zuschauer:
122