Ende gut – alles gut

B. Husgen
01.PST Kreisoberliga 2016/17, Rietschen am FR., 12.08.2016

FC Stahl Rietschen - See        3    ( 1 )
VfB Weißwasser 1909             4    ( 2 )

Zur Eröffnung der diesjährigen Spielsaison boten die Teams aus Rietschen und Weißwasser die volle Bandbreite des Fußballs. Die Zuschauer dürften ihr Kommen keinesfalls bereut haben. Am Ende siegte der VfB Weißwasser vielleicht etwas glücklich, zwischendurch schien der Erfolg eine Frage der Höhe zu werden, obwohl das Team doch am Anfang eiskalt erwischt wurde: 
Dabei hatte noch nicht mal jeder Spieler 20m Weg zurückgelegt, hieß es für die Gastgeber 1:0 durch Lukas Klima. Ein großes Loch in der Weißwasseraner Hintermannschaft ließ genügend Raum das Leder nochmal quer auf den besser postierten Klima zu bringen und der ließ sich aus dem Strafraum heraus nicht zweimal bitten. Das musste erstmal verdaut werden. Noch dazu folgte in der 19.Minute eine todsichere Chance für Eric Hennig, als er allein auf Schlussmann Knobel zurannte, das Leder aber flach am linken Pfosten vorbeischob.
Doch die Gäste legten nach kurzer Besinnung von Minute zu Minute zu. Die Abwehr fand sich. Axel Buder klärte oftmals schon davor und Sebastian Kölzow und Stefan Beil spielten und kämpften sich in die Partie. Mit deren erster Chance erzielten sie den inzwischen verdienten Ausgleich. Eine Ecke von Robert Bens in der 29.Minute verwandelte Sebastian Kölzow mit halbhohem Volley von der Strafraumgrenze zum 1:1. In der Folgezeit entstand eine rassige Partie mit vielen Zweikämpfen, in denen sich die Kicker aufrieben und die nicht immer glücklichen Entscheidungen des Spielleiterteams noch dazu beitrugen. Nach einem Stoßen von Ondrej Brezar gegen Ben Pohling erhielten die Männer vom Turnerheim in der 40.Minute einen Elfmeter zugesprochen. Sebastian Kölzow verlud den Rietschener Keeper und verwandelte sowas von platziert und sicher zur 2:1 Führung. Man kann von einer hundertprozentigen Chancenverwertung des VfB in der ersten Hälfte ausgehen.
Gleich nach der Pause drehte der VfB weiter auf. Toni Seeber zwang mit seiner linken Hereingabe Verteidiger Ralf Ehrlich zur Reaktion. Diese verunglückte Abwehr bescherte Sebastian Kölzow eine erneute Ecke, die er auf den kurzen Pfosten zirkelte. Dort wartend hielt Stefan Beil das Bein ran und lenkte die Kugel in der 50.Minute zum 1:3 in die Maschen. Weiterhin bemühte sich die Mannschaft um Ballbesitz und machte aus allen Reihen viel Druck. Dieser bekam den Gastgebern überhaupt nicht und zwang sie zu Fehlern. Folgerichtig erhöhten die Weißwasseraner in der 57.Minute auf 1:4 durch den zweiten Doppeltorschützen, Stefan Beil. Die Vorarbeit leistete auch hier Sebastian Kölzow, der sich vier Scorerpunkte verdiente. In dieser Situation überliefen gleich vier VfB-Angreifer die Rietschener Hintermannschaft. Nun musste man sich um die Platzbesitzer sorgen, dass sie nicht auseinandergenommen werden, weil die Gäste nach Belieben dominierten. Dann zog der Leichtsinn ein, vielleicht auch etwas Arroganz, die Spiellinie wurde verlassen und das Tempo rausgenommen – das ging bis zur 70.Minute gut. Mit der ersten Gelegenheit der Stählernen in Halbzeit 2 verkürzten sie durch Eric Hennig auf 2:4. Nun drehten die Platzbesitzer nochmal auf, auch möglich, weil es der Favorit nicht mehr schaffte, den Spielfaden aufzunehmen. In der 85. Minute klatschte noch ein Schuss der Rietschener an den Pfosten und eine Minute später kamen sie sogar über Marco Holz zum Anschlusstreffer von 3:4. Bei beiden Treffern sah Torhüter Knobel nicht gut aus. Der VfB Weißwasser schwamm weiterhin in der Verteidigung, die wenigen Angriffe brachten keine Entlastung und der Abpfiff wurde herbeigesehnt. Nach drei Minuten Overtime und Spannung pur erlöste dieser alle und lässt drei Punkte mit nach Weißwasser fahren.
Gerade in dieser Partie spiegelte sich ein Teil der Vorbereitung wider – Eisenhüttenstadt, Neustadt/Spree und Zeißig waren die Gegner, die einen (komfortablen) Vorsprung relativ schnell schmelzen ließen. Daran wird gearbeitet werden, damit es am kommenden Heimspieltag gegen Obercunnersdorf nicht ganz so dramatisch zugeht.

Aufstellung FC Stahl Rietschen-See: Steven Burghardt – Ralf Ehrlich, Nico Kambor, Daniel Czorny, Martin Bienst, Marco Holz, Florian Walter (46.Arkadiusz Nowak), Eric Hennig, Viktor Divis, Lukas Klima, Ondrej Brezar

Gelbe Karte: Lukas Klima, G/R: Ondrej Brezar

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Robert Balko, Axel Buder, Christopher Robel (63.Felix Brückner), Florian Franke, Robert Bens, Toni Seeber, Alex Frühauf, Ben Pohling, Stefan Beil (80.Nico Lukschanderl), Sebastian Kölzow

Gelbe Karte: Sebastian Kölzow, Florian Franke, Robert Balko

Torfolge: 
1:0 Lukasz Klima (2.),
1:1 Sebastian Kölzow (29.),
1:2 Sebastian Kölzow (40.FE),
1:3 Stefan Beil (50.),
1:4 Stefan Beil (57.),
2:4 Eric Hennig (70.),
3:4 Marco Holz (86.)

Schiedsrichter: Felix Philipp (FSV 1990 Neusalza Spremberg)
Linienrichter: Oliver Seib (Holtendorfer SV) und Tom Hähnchen (NFV Gelb – Weiß Görlitz 09)

Zuschauer: 190