B.
Husgen
Für
den VfB Weißwasser konnten die beiden Spielrunden der
zurückliegenden Saison unterschiedlicher nicht sein. Sah sich das
Team nach der Hinrunde auf Platz 8 mit 20 Punkten, erzielte es in der
Rückrunde fast doppelt so viele (36) und katapultierte sich zur
zweitbesten Mannschaft, was am Ende Rang 4 bedeutete. Noch genauer
gesagt, teilten sich die ersten 15 Partien in 5 Niederlagen, 5
Unentschieden und 5 Siege, dem gegenüber stehen 1 Niederlage, 3
Unentschieden und sage und schreibe 11 Siege, davon 8 am Stück in
den letzten 15 Spielen.
Nach Betreiben der Ursachenforschung kam
Trainer André Fritsche zu folgenden Erkenntnissen: Der in der Saison
sich stark entwickelnde Tom Wiesner fehlte zunächst auf der
Verteidigerposition, weil er für den verletzten Mannschaftskapitän
Steven Knobel das Gehäuse hütete. Das soll aber keineswegs heißen,
dass er verantwortlich für viele Gegentore und den daraus
resultierenden Niederlagen ist. Des Weiteren testete der VfB
Weißwasser in der Sommerpause ungewöhnlich oft, da blieb für den
athletischen Bereich wenig Zeit. Die schwere Verletzung des
Stammkeepers resultierte aus einer dieser Begegnungen.
Insgesamt
liefen 32 Spieler in dieser Saison für den VfB Weißwasser auf.
Neben Tom Wiesner legte auch Toni Seeber in der Verteidigerposition
über die gesamte Spielzeit mächtig zu. Auch die neue Rolle des Ben
Pohling als Spielgestalter hinter den Spitzen brachte die Mannschaft
weiter. Letztendlich wurde er mit 16 Treffern interner
Torschützenkönig und landete in der Gesamtligawertung auf Platz 7.
Außerdem hält er mit 29 Einsätzen die Spitzenposition im Team.
Effektiver noch war Routinier Stefan Beil, der es auf 10 Tore bei nur
13 Einsätzen brachte. Sein Engagement, vorrangig in der Rückrunde,
trug Früchte. Gleiches gilt auch für Christopher Robel. Weiterhin
hatten Robert Balko in 28 Spielen viel Einsatzzeit, gefolgt von Toni
Seeber, Markus Radestock und Tom Wiesner mit je 27 Kicks und
Neuzugang Eric Pötzsch mit 26.
Die spielerische Steigerung
vollzog sich hauptsächlich in der Abwehrarbeit. Aussagekräftig ist
dazu die Torbilanz. Gab es für die 1.Runde noch ein negatives
Torverhältnis von 33:38, ließ die Verteidigung in der 2.Runde nur
noch ganze zehn Treffer zu, während der Angriff 37 Mal erfolgreich
war. Wenn der VfB zukünftig noch weiter oben mitspielen möchte,
müssen unbedingt die Chancen effektiver genutzt werden. Der FSV
Oderwitz 02 machte das den Glasmacherstädtern vor. Das war übrigens
auch die Mannschaft, die den Kickern vom Turnerheim die einzige
Rückspielniederlage bescherte.
Wie wichtig Robert Bens für das
Spiel der Turnerheimkicker ist, bewies er in 22 Partien durch seine
Grundschnelligkeit und den Blick für den gut postierten Mitspieler.
Johann Fischer half der Mannschaft vorrangig in der Hinrunde, dann
zwang ihn eine Verletzung zur Pause und zum Aufbau bei der 2. des
VfB.
Was einzigartig in der Liga ist, war die Unterstützung der
Fußballer durch die Eishockeyspieler. René Michalk und Daniel
Wimmer liefen an insgesamt 5 Spieltagen für die 1909er auf.
Die
weitesten Wege legte Neuzugang Alex Frühauf zurück, der von seiner
Bundeswehrtätigkeit stets direkt zu den Punktspielen anreiste. Um
immer Fußball zu spielen, ist Tom Wiesner sowohl zum Training als
auch zu den Punktspielen zwischen Dresden und Weißwasser gependelt,
manchmal hatte er Christopher Robel an seiner Seite.
Zum
Trainingsweltmeister des Teams avancierte Martin Tzschacksch, der
erneut in dieser Saison eine verlässliche Bank war. Ließ es der
Schichtplan zu, war er mit Bruder Oliver gemeinsam im Team. Wenn von
der Verbesserung in der Abwehrarbeit gesprochen wurde, gehört
unbedingt noch Oliver Kraatz mit hinzu, der zwar mit 9 Gelben Karten
versehen wurde, dafür aber stets in höchster Not zur Stelle war.
Gleiches galt für Steven Knobel im Tor des VfB, der manch
gegnerischen Angreifer schier zur Verzweiflung brachte, weil er
sowohl weit in den Strafraum hinein agierte als auch auf der Linie
eine Klasse für sich war. Neben Tom Wiesner stellte sich für eine
Partie Routinier Tom Rank zwischen die Pfosten. Danke dafür.
Auch
den aufsteigenden Junioren wird im Verein die Möglichkeit gegeben,
bei den Männern Fuß zu fassen. In dieser Saison zählten Markus
Radestock mit Stammplatzgarantie und Kuno Hildebrandt zu denen.
Letzterer half, wie auch Conrad Bleyel, Charly Lerche, Max Leschke,
Sven Mettke und Paul Schimek aus dem zweiten Team aus. In der
Rückrunde stieß Arnold Hilsky von seiner Weltreise heimgekehrt
wieder zur Mannschaft und zeigte vorbildlichen Einsatz.
Wie fast
in jedem Jahr sind im Verlauf der Spielzeit Verluste im Personal zu
kompensieren. So kicken Anton Wigan, Norman Reher und Paul Köppen
nicht mehr für den VfB, auch Toni Kubisch Einsatz hielt sich in
Grenzen und war immer gesundheitsabhängig. Zur Halbserie kam der
einzige ausländische Spieler in der Mannschaft nach Weißwasser.
Doch so sehr sich Mariusz Kostek auch bemühte, mit der derzeitigen
Spielanlage konnte er sich bis zum Schluss nicht so richtig
anfreunden. Karsten Frischkorn stellte sich als Dienstältester gegen
Neueibau der Mannschaft zur Verfügung und Steffen Kästner sagte bei
seiner „alten Liebe“ – VfB Weißwasser viermal „Hallo“ und
erzielte sogar gegen Rauschwalde einen Treffer.
Um über die
gesamte Saison immer eine spielfähige Mannschaft und dazu noch
einige Wechsler zu haben, sind solche uneigennützigen Kicker von
großem Wert. Diesen gilt unsere Achtung und der Dank.
Doch was
ist ein Team ohne Verantwortliche und Helfer! Das sind insbesondere
der Trainer André Fritsche, der es geschafft hat, die Spielweise und
die Personen so aufeinander abzustimmen, dass sich Erfolg einstellte,
Co-Trainer Jens Krautz, der die Fäden im Hintergrund zusammenhielt
und Mannschaftsleiter Karsten Frischkorn, dem für die
Befindlichkeiten eines jeden kein Weg zu weit wurde. Fast unsichtbar
blieb die gute Fee Karola Hildebrandt, die sich der Spielerkleidung
annahm.
Einmalig waren wieder die Fans des VfB Weißwasser.
Nicht nur, dass sie bei Auswärtsbegegnungen in Erscheinung
traten, sondern von allen Mannschaften der KOL unterstützten sie am
zahlreichsten ihre Fußballer. Im Durchschnitt kamen zu den
Heimspielen 126 Zuschauer, wobei nur 14 ausgetragen werden durften.
Die Reserve des NFV Gelb-Weiß Görlitz verwehrte ausgerechnet den
letzten Punktspieltag. Viele traurige und verständnislose Gesichter
bei Fußballern und Anhängern blieben am Turnerheim zurück.
Für
die kommende Saison hat sich der VfB Weißwasser auf fünf Positionen
verstärkt und einiges vorgenommen. In loser Folge werden wir nach
Trainingsauftakt die „Neuen“ im Team vorstellen.