B.
Husgen
09.PST Kreisoberliga, Rietschen am SO, 25.10.2015
FC
Stahl Rietschen-See 3
( 2 )
VfB Weißwasser 1909 3 ( 2 )
Im
zweiten Derby der Saison zeigten sich die Kicker vom Turnerheim wie
ausgewechselt. Sowohl auf spielerischer als auch auf emotionaler
Ebene legten sie mehr als nur einen Zahn zu. Mit dem
verlustpunktfreien Tabellenzweiten erwartete sie auf dessen Platz
auch eine Klasse Mannschaft. Die Gäste hatten sich viel vorgenommen,
das machten die ersten Aktionen sofort deutlich. In diesem Zugzwang
gelang auch der zeitige Führungstreffer. Nach einer genauen Ecke in
der 4.Minute von Alex Frühauf auf den Kopf von Ben Pohling fiel das
0:1.
Danach verstärkten die Platzbesitzer allmählich den Druck
und zwangen die Gäste zu mehr Abwehrarbeit. In der 16.Minute ließen
sie dabei Maciej Machowski auf halb rechts ganz allein, dessen
flacher Schuss jedoch knapp am Knobel – Kasten vorbeizischte.
Besser machte es dann Arkadiusz Nowak in der 18.Minute per Kopf, als
er die hohe Hereingabe von Alexander Ullrich zum 1:1 Ausgleich nutzen
konnte.
Eric Pötzsch hatte auf der Gegenseite wieder die
Führung vor den Schlappen. Seinen präzisen Freistoß kratzte Keeper
Mersowsky reflexartig noch aus dem unteren Eck. Da die Stählernen
ihren Druck aufrecht erhielten, sahen sich die Männer vom VfB
weiteren gut überlegten und schnellen Angriffen ausgesetzt. Nachdem
Jakub Prochazka in der 26.Minute den Zweikampf an der rechten
Seitenlinie gewann und in den Strafraum flanken konnte, hielt Ondrej
Divis am linken Pfosten stehend nur noch den Kopf ans Leder
und
erzielte die Rietschener Führung zum 2:1.
Dass den Gästen
postwendend der Ausgleich zum 2:2 gelang, ist besonders deren
Einstellung zu verdanken. Dass dieser wieder per Kopf erzielt wurde,
ist Verdienst von Oliver Kraatz mit seiner hohen Flanke aus einem
Freistoß heraus und vom Doppeltorschützen Ben Pohling. Wenn man
bedenkt, dass letzterer angeschlagen in die Partie ging umso höher
einzuschätzen.
Beide Teams blieben weiterhin auf Augenhöhe. In
der 39.Minute bewegte sich Maciej Machowski konternd in Richtung
Steven Knobel, doch der Angreifer verfehlte links das VfB – Tor.
Und in der 43.Minute probierte es der FC Stahl mit ähnlicher Szene
wie aus der 26.Minute. Diesmal rutschte Ondrej Brezar beim Kopfball
weg. So blieb es beim 2:2 Halbzeitstand und viel Gesprächsstoff
unter den Zuschauern. Neben den vier tollen Kopfballtoren, den vielen
gutklassigen Szenen sorgte auch das Schiedsrichterexperiment
dafür.
Sofort mit Wiederanstoß übernahmen nun die Hausherren
das Zepter. Der VfB stand tiefer und musste sich zeitweise
einschnüren lassen. Das bot den Gästen Möglichkeiten zu Kontern.
Robert Balko verfehlte bei einem dieser in der 55.Minute nur knapp
das Gehäuse. Im Gegenzug klärten sowohl Tom Wiesner als auch Steven
Knobel vereint gegen Ondrej Divis. Manch brisante Szene entstand in
Zweikämpfen und der junge Schiedsrichter zeigte sich zunehmend
unsicherer und für die Kicker unberechenbar. Ein langer Abschlag von
Steven Knobel nach einer Eckenfehlentscheidung in der 60.Minute
sollte Toni Kubisch erreichen. Ihm entgegen rannte zunächst und
sprang dann Keeper Mersowsky mit gestrecktem Bein. Damit erhielt die
Bezeichnung Schlussmann nach gefühlter Ewigkeit doppelte Bedeutung.
Toni Kubisch biss trotz Schmerzen bis zum Abpfiff auf die Zähne und
der FC agierte fortan mit einem Mann weniger.
Ein Standard in
der 65.Minute sorgte dann für die verdiente 2:3 Führung der Gäste.
Wieder war es Oliver Kraatz mit einem Freistoß von links. Diesmal
fand er in Eric Pötzsch, der nicht lange fackelte und trocken abzog,
seinen Abnehmer. Die Freude war noch nicht verklungen und die
Platzbesitzer glichen erneut aus. Kapitän Marco Holz führte einen
Freistoß auf Alexander Ullrich ganz schnell aus. Dabei wurde die VfB
– Abwehr beim Sortieren überrascht, der Schuss fast von der
Grundlinie fand am herauslaufenden Steven Knobel vorbei den Weg ins
lange linke Eck zum 3:3.
Die Partie wurde zunehmend ruppiger,
viele Gelbe Karten sorgten für Unmut unter den Spielern. Der VfB, an
seinem Vorhaben weiterhin festhaltend und alle noch möglichen
Reserven herausholend, erkämpfte sich neue Chancen. Die wohl größte
hatte in der 79.Minute Markus Radestock, als ein schneller Angriff
über Pötzsch und Kubisch den Ball zu ihm brachte. Von halb links
verzog der junge Kicker. In der Nachspielzeit köpften jeweils Toni
Kubisch und auch Tom Wiesner nach Ecken, allerdings neben das Tor.
Damit blieb es in einer rassigen und niveauvollen Partie beim
Unentschieden. Wieder unterbrach der VfB Weißwasser eine Serie
seines Gegners – diesmal die der Verlustpunktfreiheit beim FC Stahl
Rietschen. Lohn der Mühe ist, dass ein Punkt mit ans Turnerheim
genommen werden darf, gefühlt sind es allemal drei. So spielstark
und kämpfend wünschen sich die Fans ihre Mannschaft auch im
Turnerheim. Am kommenden Wochenende ist gegen den SV Neueibau
Gelegenheit dazu.
Aufstellung
FC Stahl Rietschen - See: Matthias Mersowsky (60.Marco Engmann) –
Ralf Ehrlich, Nico Kambor (60.), Adam Jaworski (37.Lukasz Pastuszko),
Marco Holz, Alexander Ullrich, Maciej Machowski (83.Simon Rose),
Jakub Prochazka, Ondrej Divis, Arkadiusz Nowak; Ondrej Brezar
Gelbe
Karte: Arkadiusz Nowak, Jakub Prohaska, Maciej Machowski
Rote
Karte: Matthias Mersowsky
Aufstellung VfB Weißwasser
1909: Steven Knobel – Oliver Kraatz, Robert Balko, Toni Seeber,
Martin Tzschacksch (74.Robert Bens), Tom Wiesner, Markus Radestock,
Johann Fischer (81.Oliver Tzschacksch), Eric Pötzsch, Alex Frühauf,
Ben Pohling (46.Toni Kubisch)
Gelbe Karte: Martin Tzschacksch,
Toni Kubisch, Alex Frühauf, Oliver Kraatz, Markus Radestock, Robert
Bens
Torfolge:
0:1 Ben Pohling (4.),
1:1 Arkadiusz Nowak (18.),
2:1 Ondrej Divis
(26.),
2:2 Ben Pohling (29.),
2:3 Eric Pötzsch (65.),
3:3 Alexander
Ullrich (67.)
Schiedsrichter: Johann Seidl (SV Neueibau)
Linienrichter: Michael
Olbrig (TSV 1860 Spitzkunnersdorf) und Thomas Hayn (Energie
Görlitz)
Zuschauer: 142