Der VfB Weißwasser 1909 im Umbruch

Die zur Saison 2014/15 stark verjüngte Männermannschaft des VfB Weißwasser startete mit dem Recht der Eröffnungspartie gut in die diesjährige Spielzeit. Dazu zählen das Unentschieden gegen den derzeit Tabellendritten, den FC Stahl Rietschen und der darauffolgende Sieg beim anderen VfB aus Zittau. Dann folgten zwei Niederlagen gegen den Ligafavoriten aus Oderwitz und eine unnötige beim GFC Rauschwalde, bevor das Team wieder in die Erfolgsspur zurückfand. Manch einer der Siege fiel etwas glücklich (Friedersdorf) oder auch zu hoch (Löbau, Ostritz) aus. Der 8.Punktspieltag in Oppach deutete durch inzwischen eingetretene Personalnot die weitere Richtung an. Mit dem 4:1 kamen die Männer um Kapitän Steven Knobel auf dortigem hartem Geläuf ganz schön unter die Räder. Äußerst bitter war die auf heimischem Platz vor tollem Publikum noch höher ausgefallene Niederlage im Derby gegen den derzeit Tabellenzweiten, den SV Trebendorf, bevor nur ein Punkt vom Aufsteiger aus Kemnitz entführt werden konnte. Beim folgenden Heimderby gegen die Lok aus Schleife  schafften die Kicker vom Turnerheim einen weiteren sehr engen und glücklichen Sieg, bevor letzteres beim anderen Aufsteiger und Tabellenschlusslicht in Deutsch –Ossig nicht gelang. Außerdem ertönte gegen den Reviergegner am 11.Punktspieltag im Turnerheim letztmalig Torjubel für den VfB in der Hinrunde. Mit einem weiteren Unentschieden und zwei Niederlagen findet sich der VfB Weißwasser zur Halbzeit auf dem 9.Tabellenplatz wieder. Gerade in den letzten Partien zeigte sich auch die Unerfahrenheit der jungen Mannschaft und nach wie vor das durch Ausfälle wegen Erkrankung, Verletzung und beruflicher Tätigkeit gebeutelte Team.
Trainer André Fritsche und Mannschaftsleiter Jens Krautz setzten 23 Spieler in der ersten Runde ein. Robert Balko, Torwart Steven Knobel, „Neuzugang“ Ben Pohling und der nicht mehr wegzudenkende B-Juniorenspieler Anatolij Resch liefen in 14 von 15 ausgetragenen Kicks für den VfB auf. Stefan Beil hinderte lediglich eine Verletzung kurz vor Hinserienende die 15 vollzumachen und Toni Seeber mit 13 Einsätzen steht kaum nach. Drei Spieler kamen insgesamt nur einmal zum Einsatz, weil sie aus den Reihen der Kreisligamannschaft bei ganz großer Not aushalfen. Das geht nur, weil beide Teams gemeinsam trainieren, das Verständnis da ist  und sich die sportlichen Leitungen absprechen.
Nach wie vor gehören die Turnerheimkicker zu den fairsten Fußballern der Liga (3.). Kein Spieler musste aufgrund von Karten bisher pausieren. Vielleicht wird ihnen dies auch manchmal zum Verhängnis…  Eine klare Ansage beim Gegner dürfte in der einen oder anderen Situation bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Statistik zu entnehmen, liegen die punktreichsten Mannschaften in der Fairplay – Wertung im hinteren Drittel.
Marcus Schünemann ist mit acht Treffern der interne Torschützenkönig beim VfB, bei denen er besonders seine Qualitäten in den Standardsituationen zeigte. Wenn er wieder verletzungsfrei dabeibleiben kann, sollte er auch mit Toren nachlegen können und so der Mannschaft helfen. Allerdings muss im gesamten Team die Anzahl der Schützen steigen. Mit nur sechs Spielern, die zum Torerfolg kamen, gehört der VfB neben dem Ostritzer BC (5) zu den Anzahl mäßig geringsten der Liga, was sich auch an der negativen Torbilanz insgesamt darstellt (23:27).
Besonders Christopher Robel und der nach schwerer Vorjahresverletzung genesene Tom Wiesner legen als auswärtige Studenten viele Kilometer zurück, um in Weißwasser weiterhin Fußball spielen zu können. Deren Einsatz ist sehr lobenswert. Auch Martin Tzschacksch, der kaum ein Training versäumt, hilft dem Team manchmal im Angriff, häufiger jedoch in der Viererkette. Sein Bruder Oliver kommt auch wieder mehr und mehr in selbiger zum Einsatz.
Unsere bereits fünf aufgelaufenen A-Juniorenspieler werden voll in den Männerbereich mit integriert. Hier sind die Glasmacherstädter neben der Reserve des NFV Görlitz (6) und dem SV Lok Schleife (5) führend. Denen sollte auch die Zukunft gehören. Außerdem ist das ein Zeichen für die sehr gute Nachwuchsarbeit im Verein.
Erfreulich ist, dass sich Robert Bens wieder voll in den Dienst seines Teams stellt und den manchmal arbeitsbedingt verhinderten Oliver Kraatz im Zentrum der Viererkette vertritt.
Stets Verlass ist auf Keeper und Kapitän Steven Knobel, der bereits manchen Gegentreffer mit seinen klasse Paraden verhinderte, sicherlich durch seine Präsenz außerhalb des Strafraumes auch hohes Risiko eines solchen eingeht.
Wir wünschen eine möglichst baldige Rückkehr in die Turnerheimabwehr von Martin Schleußing, der  vom Verletzungspech regelrecht verfolgt wird. Ebenso braucht das Team einen Fußball geilen Marc Gaumer im Mittelfeld.
Für die beiden schnellen Johann Fischer und Norman Reher hoffen alle auf mehr erfolgreiche Angriffe und das Quäntchen Glück in ihren Abschlüssen. Letzteres gilt eigentlich für alle Kicker im Team.
Dass in Weißwasser der Fußball bereits eine lange Tradition hat, ist an den guten Zuschauerzahlen mit durchschnittlich 178 pro Partie zu sehen. Mit den Fans ist das Team einsame Spitze. Die Hoffnung geht dahin, dass der noch nicht vollzogene Umbruch in der Rückrunde Fortschritte zeigt und die Treue der Zuschauer mit Treffern und Erfolgen der Mannschaft für beide Seiten belohnt wird.