Das Festival der vergebenen Torchancen

B. Husgen                                    
1.PST Kreisoberliga, Weißwasser am Fr, 15.08.2014

VfB Weißwasser 1909                1    ( 0 )           
FC Stahl Rietschen                     1    ( 0 )

Spannendes Spiel und würdiger Saisonauftakt enden Remi Letzten Freitag durfte der VfB Weißwasser in einem Derby gegen den FC Stahl Rietschen die neue Saison in der Landskron-Oberlausitzliga eröffnen. In einem gelungenen Rahmenprogramm mit den Weißwasseraner Maskottchen Hedwig, Weißwass, Willi und dem Lausitzer Fuchs nahm stellvertretend Dieter Krein vom VfB Weißwasser einen Scheck des Sächsischen Fußballverbandes für die Ausbildung des Spielers Robert Berger zum Profispieler entgegen. Die Maskottchen vollführten den Ehrenanstoß, nachdem die großen mit den kleinen Kickern aus der Welpenliga und den G-Junioren einliefen.
Die Männer gaben dann auch alles und zeigten eine packende Partie unter den Augen zahlreicher Zuschauer und Sponsoren des VfB, wobei zu Beginn die Gäste den deutlich besseren Start erwischten und die neu eingespielte Viererkette ein ums andere Mal auf die Probe stellten. Einzig Keeper Steven Knobel, der in einer bestechenden Form ist, hielt die Gastgeber in der Partie und seinen Kasten sauber. Nach einem Freistoß in der 1.Minute, den Alexander Ullrich gefährlich in den Strafraum brachte, sicherte der VfB-Tormann das Leder. Zwei Minuten später hatte Ondrej Brezar auf rechts eine Großchance, als er sich durchsetzte, den Ball aber über dem Kasten verzog. Weiter ging´s im Zweiminutentakt, die Rietschener Wellen rollten. Nach einer Hereingabe von Brezar auf den zentral stürmenden Hennig war wieder der Keeper zur Stelle. In der 9.Minute scheiterte Lukasz Szynke am Torwart, die Weißwasseraner Abwehr bekam weder die Stürmer in den Griff noch konnte das Team die Pässe in die Nahtstellen ihrer Viererkette verhindern. Marcus Schünemann sorgte dann in der 11.Minute für einen Entlastungsangriff mit Abschluss, der jedoch volley von halb rechts geschlagen am Kasten vorbei ging. Mit gutem Blick wollte Eric Hennig in der 15.Minute den weit aufgerückten Steven Knobel, der in Manuel Neuer – Manier unterwegs war, überlupfen, was nicht gelang. Wieder war es Marcus Schünemann, der in der 16.Minute mit einem flachen Schuss Matthias Mersovsky prüfte und zweiter Sieger blieb. Auch auf der anderen Seite stand der Keeper, in der 20.Minute im Mittelpunkt und ließ Ondrej Brezar nach einer weiteren Hundertprozentigen verzweifeln. In Minute 33 strapazierten die Kicker vom Turnerheim ihr Glück doppelt. Erst rettete Knobel nach Schuss von Szynke und dann wurde der Nachschuss von Ullrich von einem Abwehrspieler von der Linie gekratzt. Die Krone der Chancen setzte Alexander Ullrich in der folgenden Minute auf. Die Unterlatte lenkte seinen Schuss wieder nach draußen.
Im Gegenzug gab es keine flüssige Ballstafette, die Weißwasseraner fummelten zu viel und zu oft eroberten die Rietschener dann den Ball. In der 36.Minute bekam Lukasz Szynke einen mustergültigen Pass vom Gegner, der Weißwasseraner Kasten blieb wie vernagelt.
Zum Ende der ersten Hälfte kamen die Gastgeber zu einigen Angriffen, aber sowohl Ben Pohling (38.,39.) als auch Marcus Schünemann (41.)scheiterten am Torwart oder verfehlten das Gehäuse.
Die Zuschauer hatten viel Gesprächsstoff und die Mannschaften in den Kabinen auch, als es mit dem torlosen Remi in die Halbzeitpause ging. Das Unentschieden schmeichelte dem VfB. Das Rahmenprogramm wurde in der Pause durch das Elfmeterschießen der Maskottchen abgerundet. Außerdem bedankte sich der VfB Weißwasser bei seinen ehemaligen polnischen Spielern Rafal Zych, Marko Adamczak und Tomasz Skrzypczak für ihr Engagement und ihre Leistungen. Nach Wiederanpfiff zeigte sich sofort der Gastgeber in Person von Robert Balko präsenter – eine Chance und eine Gelbe. Doch unsere aufgestellte Abseitsfalle wackelte manches Mal. Auch Johann Fischer schloss in der 49.Minute einfach ab und zwang Mersovsky zur Reaktion. Schünemanns Schuss nach einer Ecke verfehlte knapp den Kasten. Danach wurde es etwas bunter, wobei die Farbe Gelb dominierte. Eine Dreifachmöglichkeit folgte auf Seiten der Gastgeber. Zuerst schloss Marcus Schünemann ab, dann Stefan Beil, Mersovsky ließ jeweils prallen, so dass Johann Fischer zum nächsten Nachschuss kam, aber das Leder über die Latte verzog. Die Stählernen lebten noch: Einen Heber in der 59.Minute konnte Steven Knobel mit letzter Streckung noch abwehren, der Nachschuss von Szynke war zu unplatziert. In der folgenden Minute zeichnete sich der VfB-Torwart erneut aus, die Hereingabe von Szynke lenkte dieser so ab, dass gleich zwei Angreifer verpassten. Eric Hennig fehlten in der 69.Minute wenige Zentimeter am Torerfolg. Beide Teams brachten frische Kräfte, wobei der VfB dies gleich dreifach tat.
Und so unglaublich das nach dem Spielverlauf erschien – der VfB Weißwasser ging durch Marcus Schünemann in der 83.Minute mit 1:0 in Führung. Nach einer sauberen Vorlage spielte der Torschütze den Keeper aus und traf in die Maschen. Nun öffneten die Gäste ihre Abwehr und warfen alles nach vorn. Die Angreifer vom Turnerheim hatten mehr Platz und wirbelten. Ben Pohling wurde dabei in der 88.Minute im Strafraum von Matthias Mersovsky von den Beinen geholt – kein Pfiff. Auf der Gegenseite zeichnete sich erneut Steven Knobel aus, als er einen flachen Schuss von Eric Hennig in der 90.Minute sicherte.
Woher fünf Minuten Nachspielzeit kamen, wird das Geheimnis des Referees bleiben. Auf jeden Fall nutzte der FC Stahl diese um noch einen Elfmeter herauszuholen und diesen auch zum 1:1 zu versenken. Eric Hennig trat in der 90.+5 dabei vom Punkt an. Das Unentschieden ist für Rietschen hochverdient,  aufgrund des Zustandekommens für den VfB aber unglücklich. Auf jeden Fall legten die Kicker vom Turnerheim die Nervosität in der zweiten Hälfte etwas ab und kamen zu gelungenen Aktionen. Besonders aber der Viererkatte bedarf es noch viel Aufmerksamkeit um Stabilität in die Abwehr zu bekommen.
Das wird am folgenden Wochenende schon nötig sein, wenn der VfB beim VfB in Zittau zu Gast ist.

Torfolge:
1:0 Marcus Schünemann (83.),
1:1 Eric Hennig (90.+5 FE)

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Robert Balko, Martin Tzschacksch, Martin Schleußing (74.Christopher Robel), Marc Gaumer (74.Norman Reher), Toni Seeber, Johann Fischer (74.Anatolij Resch), Robert Bens, Marcus Schünemann, Stefan Beil, Ben Pohling
Gelbe Karte: Robert Balko, Stefan Beil, Anatolij Resch, Robert Bens

Aufstellung FC Stahl Rietschen:
Mathias Mersovsky - Daniel Czorny, Ondrej Brezar, Nico Kambor, Lukas Klima, Marco Holz, Lukasz Szynke (62.Simon Rose), Alexander Ullrich, Arkadiusz Nowak, Eric Hennig, Rene Wenzel
Gelbe Karte: Lukas Klima, Arkadiusz Nowak, Ondrej Brezar, Daniel Czorny

Schiedsrichter: Bernd Gundel (SV Blau – Weiß Empor Deutsch – Ossig)
Linienrichter: Christian Walter (SV Aufbau Kodersdorf) und Steffen Wiedemann (LSV Friedersdorf)
Zuschauer: 364