Marc Gaumer in Schusslaune

B. Loos
05.PST Kreisoberliga, Spree am SO, 22.09.2013
LSV 1951 Spree                        3    ( 0 )
VfB Weißwasser 1909            6    ( 2 )

Nach verpatztem Saisonstart wollten die Gastgeber aus Spree endlich punkten, um den Abstiegsrängen zu entfliehen. Machten sie doch schon am vergangenen Wochenende dem derzeitigen Tabellenführer FSV Empor Löbau das Leben sehr schwer und schlugen sich eigentlich nur selbst. Doch auch gegen den VfB Weißwasser reichte es nicht für einen Dreier.
Die Gastgeber, die nicht wie erwartet so tief standen, sondern ein regelrechtes Forechecking betrieben und bei Balleroberung immer wieder hohe Flanken in den Weißwasseraner - Strafraum brachten, ließen besonders in der ersten Hälfte manchen VfB – Fan den Atem anhalten. Die Gelegenheiten, die sich ihnen dadurch ergaben, wurden allerdings zumeist ausgelassen.
Die erste Torschuss (3.) und die erste gefährliche Aktion (8.) gehörten auch den Gastgebern, als Steven Knobel den Ball nicht festhalten konnte und Christian Koch zum Nachschuss ansetzte, allerdings den Kasten um einige Meter in der Höhe verfehlte.
Im Gegenzug unterband mit einem Abseitspfiff der an manchen Stellen unglücklich pfeifende Schiedsrichter eine klare Konterchance für den VfB, als sich Steffen Kästner am Gegenspieler vorbeimogelte und den Ball selbst vorlegte.
In der 12.Minute klatschte ein Freistoß von Randy Lehmann an die Unterlatte, wobei die Situation aufgrund eines Foulspiels der Gastgeber im Strafraum abgepfiffen wurde.
Immer wieder eroberten die Spreer Spieler bereits im Mittelfeld den Ball, verhinderten damit das Aufbauspiel der Gäste, nutzten aber deren Fehler in der Hintermannschaft nicht. In der 19.Minute wurden Tomasz Skrzypczak im Strafraum von hinten die Beine weggezogen. Der fällige Pfiff blieb diesmal aus. Nach einer Ecke von Steffen Kästner in der 21.Minute fehlten Przemyslaw Adamczak bei seinem Kopfball nur wenige Zentimeter am Erfolg. Gleiches passierte Tomasz Skrzypczak noch in derselben Minute.
Der Druck der Glasmacherstädter nahm zu und folgerichtig fiel auch der verdiente Führungstreffer. Tomasz Skrzypczak legte im Zusammenspiel seinem Sturmpartner Stefan Beil auf, der mit einem trockenen Schuss aus Nahdistanz in der 23.Minute Keeper Rufer erstmalig bezwang und das 0:1 erzielte.
In der Folge schickte letztgenannter seine Angreifer wieder mit langen Bällen. Michael Gröscho legte sich nach der Annahme die Kugel zu weit vor, auch David Slomian und Randy Lehmann agierten in diesen Situationen überhastet. Nach einer Ecke in der 44.Minute köpfte Marcel Tübbecke den von Steven Knobel unterlaufenen Ball neben das Gehäuse und ließ eine weitere Ausgleichsmöglichkeit liegen.
In der letzten Minute der ersten Hälfte prüfte Christopher Robel den Spreer Torwart von der Strafraumgrenze, gegen Marc Gaumers Einzelleistung auf der halb linken Seite und seinen platzierten Schuss ins lange untere Eck hatte der Keeper allerdings nichts entgegen zu setzen. Mit dieser Aktion zum 0:2 schickte der Schiedsrichter die Spieler in die Kabinen -
und mit einer kalten Dusche nach 43 Sekunden der zweiten Hälfte wachte der VfB wieder auf. Marcel Tübbecke köpfte das Leder nach einem Freistoß mit dem richtigen Maß zum Anschlusstreffer von 1:2. Wenig später lief ein blitzsauberer Konter der Gäste, eingeleitet von Tomasz Skrzypczak auf Steffen Kästner und weitergeleitet auf den am langen Pfosten wartenden Stefan Beil. In letzter Sekunde legte Christian Koch mit langem Bein den Ball noch über den Kasten. In anderen Partien ist das eine Situation für ein Eigentor. In der 54.Minute stellte der Schiedsrichter bei der Abseitsfehlentscheidung Gleichheit her: ein regelgerechter Konter des LSV wurde hier zurückgepfiffen.
Dann fasste sich Marc Gaumer ein Herz. Auf Zuspiel von Steffen Kästner setzte sich der dribbelstarke Mittelstürmer in der 56.Minute auf links durch und zog flach ins Tor zum 1:3 ab. Und eine Kopie dieses Treffers gab es nur drei Minuten später, als er mehrere Abwehrspieler stehen ließ und von halb links ins lange untere Eck zum 1:4 vollendete. Zwischen diesen beiden Aktionen betrat nach langer Verletzungspause erfreulicherweise Marcus Schünemann den Rasen. Dieser Wechsel sollte sich später noch bezahlt machen.
Gästekeeper Knobel zeigte in der 61.Minute eine klasse Parade, nachdem Michael Gröscho seinen Konter abschloss. Und nur drei Minuten später jubelten die Weißwasseraner wieder. Zum 1:5 traf Tom Wiesner per Kopf nach einer mustergültigen Ecke von Marc Gaumer.
In der 75.Minute ertönte zum Erstaunen der Fußballkenner ein Elfmeterpfiff. In einem ganz normalen Zweikampf mit Schultereinsatz beider Kontrahenten im Strafraum zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Randy Lehmann übernahm Verantwortung und verkürzte kompromisslos zum 2:5.
In der 2.Halbzeit stand die Gäste-Abwehr sicherer, besonders Przemyslaw Adamczak zeigte hier lehrbuchreife Ballverteidigung. Immer wieder stellte er ohne Foul seinen Körper zwischen Gegner und Ball und ließ manchen Angreifern verzweifeln.
Inzwischen war der eingewechselte Marcus Schünemann warm gelaufen und zwang in der 87.Minute nach Vorlage von Stefan Beil den Spreer Torwart zu einer Fußabwehr. Den Gegenangriff beendeten die Gastgeber in der 88.Minute mit dem 3:5 durch Michael Moser. Er überlupfte clever Steven Knobel.
Doch in der Nachspielzeit sollten die Gäste nochmal jubeln. Marcus Schünemann traf mit seinem Freistoß von der linken Außenlinie zum Endstand von 3:6 ins kurze Eck. Hier machte der sonst recht sichere Torwart Andreas Rufer keine gute Figur. Damit ist wieder eine Pflichtaufgabe des VfB erfüllt. Die vielen eigenen Tore sind äußerst erfreulich, allerdings schmerzen die drei Gegentreffer.
Am kommenden Wochenende wartet ein Klassiker auf die Spieler und Fans des VfB. Erinnerungen an Bezirksliga - Zeiten im Weißwasseraner Fußball werden wach. Wir heißen den FSV Oppach am Turnerheim willkommen.

Torfolge:
0:1 Stefan Beil (23.),
0:2 Marc Gaumer (45.),
1:2 Marcel Tübbecke (46.),
1:3 Marc Gaumer (56.),
1:4 Marc Gaumer (59.),
1:5 Tom Wiesner (64.),
2:5 Rand Lehmann (75. EM),
3:5 Michael Moser (88.),
3:6 Marcus Schünemann (90.+1)

Aufstellung LSV 1951 Spree: Andreas Rufer – Marcel Tübbecke, Rico Schander, Michael Moser, Randy Lehmann, Patrick Weiser, Eric Weiser (62.Philipp Kosan), Christian Koch, David Slomian (85.Eric Weiser), Thomas Schnabel, Michael Gröscho
Gelbe Karte: Rico Schander (42.)

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Robert Balko, Tom Wiesner, Steffen Kästner, Przemyslaw Adamczak, Rafal Zych (90.Max Leschke), Christopher Robel (79.Robert Haberland), Martin Tzschacksch, Marc Gaumer, Tomasz Skrzypczak (58.Marcus Schünemann), Stefan Beil
Gelbe Karte: Martin Tzschacksch (70.), Rafal Zych (71.)

Schiedsrichter: Falko Schlick (VfB Zittau)
Linienrichter: Daniel Model (Herrnhuter SV) und Max Nerger (VfB Zittau)
Zuschauer: 136