Ohne Feuer und Leidenschaft

B. Loos
06.PST Kreisoberliga, Schleife am SA, 06.10.2012

SV Lok Schleife                     2    ( 1 )
VfB Weißwasser 1909          1    ( 0 )

Mit einer Niederlage kehrten die Turnerheimkicker vom Spitzenspiel und Derby aus Schleife zurück.
Ihnen fehlte am 6.Punktspieltag das Feuer und die Leidenschaft der letzten siegreichen Partien. Dagegen brannte das Feuer in der Lok und trieb sie vorwärts, auch, als diese kurz zu stottern anfing. Die erste Hälfte bestimmten die Gastgeber die Richtung und stürmten in ganzer Breite auf das Knobel-Gehäuse. In der 6.Minute hatte Lars Briesemann die Riesenchance, als er die Abwehr ausspielte und frei zum Schuss kam. In der 16.Minute war es Andreas Marusch, aber auch bei ihm fehlte die Präzision im Abschluss. Nach einem weiten Einwurf in der 18.Minute köpfte Ben Pohling am rechten Pfosten vorbei.
Der VfB dagegen war zu brav und es fehlten die Schüsse in Richtung Tor. Letztendlich wurde immer noch ein Zuspiel versucht, ohne dass es letztendlich ankam. Zweimal probierte es Robert Balko (17., 26.) aus der Ferne, einmal darüber, einmal in die Arme des bis dato nicht geforderten Ronny Wetzke.
Doch in der 28.Minute war letzterer ganz schnell aus seinem Kasten und rettete vor dem Einschuss bereiten Tomasz Skrzypczak.
Nach einem Ballverlust in der 32.Minute in der gegnerischen Hälfte durch Rafal Zych lief die Lok einen Konter, in dessen Abschluss Ben Pohling zum verdienten 1:0 traf. Dieses Tor schien der Partie gut zu tun, denn danach war auch der VfB etwas munter geworden, wusste aber nicht recht, wie die gut gestaffelte Verteidigung der Gastgeber zu durchbrechen wäre. Kurze Zeit später hätte Rafal Zych nach einem genauen Zuspiel von Tomasz Skrzypczak den Ausgleich erzielen müssen. Sein Schuss ging zu zentral auf den Keeper. Und in der 45.Minute gab es für selbigen Spieler die erneute Möglichkeit zum Ausgleich, doch der Ball blieb in der vielbeinigen Schleifer Abwehr hängen.
Mit dem verdienten 1:0 gingen die Kicker zur Pause. Das Resümee bleibt: ein zu harmloser VfB trifft auf eine bissige Lok.
Die Ansprache von Trainer Andreas Helbig in der VfB – Kabine war kurz aber deutlich, doch auch das war heute kein Wecksignal aus der Lethargie. Schleife konnte seinen Stiefel runter spulen, wenn auch nicht mehr ganz so druckvoll wie in der 1.Hälfte, aber alles schien auf ein mageres 1:0 hinauszulaufen. In der 55.Minute versuchte  Tomasz Skrzypczak eine Kopie seines Freistoßtreffers vom letzten PST, doch der Ball verfehlte ganz knapp rechts oben das Ziel. Dagegen rettete Max Leschke in der 60.Minute vor dem heranstürmenden Andreas Marusch und spitzelte diesem den Ball von den Füßen. Nur eine Minute später ließ Lars Briesemann sowohl Silvio Pätzold als auch Tom Wiesner nur das Nachsehen, konnte aber auch den minimalen Vorsprung nicht vergrößern. Dann folgten bei den Gästen zwei offensive Einwechslungen, mit Marc Gaumer und Marcus Schünemann sollte der Angriff belebt werden. Doch auch diese beiden konnten die Mannschaft nicht so richtig mitreißen. Stattdessen herrschte höchste Alarmstufe im Weißwasseraner Strafraum. Sowohl Ben Pohling als auch Christian Kraink hatten Chancen auf dem Fuß, doch am Schluss blieb Steven Knobel kleiner Sieger. Nach einem Freistoß der Gastgeber verlängerte Lars Briesemann in der 67.Minute per Kopf, direkt in die Arme des Keepers. Und auch den Freistoß von Mario Panoscha in der 76.Minute konnte Steven Knobel im Nachfassen halten. Der VfB setzte kaum noch Akzente und hatte auch keine großen Gelegenheiten mehr. Er ließ sich das Spiel der Lok aufdrängen und reagierte nur noch. Aus 20m prüfte kurz vor Ende der Partie Robert Kranig noch den VfB – Keeper, der wieder ein sicherer Rückhalt war. Zu diesem Zeitpunkt schien der Kick gelaufen und alle warteten auf den Abpfiff.
In der 90.Minute erhielt der VfB noch eine Ecke zugesprochen, die sich ziemlich nah vors Tor senkte. Im Gewühl rutschte der Ball Tormann Ronny Wetzke durch die Handschuhe und kullerte zum 1:1 ins Netz. Letzter VfB – Spieler an der Kugel war Silvio Pätzold. Die Freude über den inzwischen unerwarteten Punktgewinn der Gäste war groß - hielt allerdings nur vier Minuten. Nach einem Foul von Oliver Kraatz kurz vor der Strafraumgrenze, musste dieser mit Gelb-Rot den Platz verlassen. Nun überschlugen sich die Ereignisse und das Spiel war an Dramatik kaum noch zu überbieten.  Tomasz Skrzypczak war über diese Entscheidung so erbost, dass er sich auch noch die Gelbe Karte wegen Reklamierens einholte. Andreas Marusch bereitete sich indes auf den fälligen Freistoß vor und wuchtete die Kugel mit viel Gefühl in das Dreiangel zur 2:1 Führung. Danach hatten alle genug gesehen und der Referee beendete den Kick. Der Sieg und die Tabellenführung des SV Lok Schleife gehen damit voll auf in Ordnung. Nun haben die Schützlinge von Andreas Helbig 14 Tage Zeit um diese Partie aufzuarbeiten um gegen den starken Liganeuling, den SV Neueibau, zu bestehen.

Torfolge:
1:0 Ben Pohling (32.),
1:1 Silvio Pätzold (90.) – ET,
2:1 Andreas Marusch (90.+4)

Aufstellung SV Lok Schleife: Ronny Wetzke – Mario Panoscha, Nick Schurmann (79.Marcel Steinke), Steve Schurmann, Felix Lampe, Maik Pohling, Robert Kranig, Christian Kraink, Ben Pohling, Andreas Marusch, Lars Briesemann (82.Dario Koschel)
Gelbe Karte: Andreas Marusch

Aufstellung VfB Weißwasser 1909: Steven Knobel – Robert Balko, Max Leschke, Tom Wiesner, Oliver Kraatz, Silvio Pätzold, Rafal Zych (61. Marc Gaumer), Toni Seeber (72.Steffen Kästner), Martin Tzschacksch (61.Marcus Schünemann), Tomasz Skrzypczak, Stefan Beil
Gelbe Karte: Tomasz Skrzypczak, Toni Seeber, Oliver Kraatz
Gelb / Rote Karte: Oliver Kraatz

Schiedsrichter: Bernd Gundel (SV Blau-Weiß Empor Deutsch-Ossig)
Linienrichter: Steffen Wiedemann (GFC Rauschwalde) und Christoph Gundel (SV Blau-Weiß Empor Deutsch-Ossig)
Zuschauer: 256